Werkbericht Nr. 5
Elisabeth Blum, "Athmosphären - Was sich zeigt und was sich verbirgt"
Existiert Architektur jenseits ihrer eigenen Realistät, ihrer Funktion, ihrer Konstruktion? Was Orte, Objekte und Räume sind, scheint allgemein bekannt zu sein - um sie zu verstehen, verlässt man sich auf ihre metrisch erfassbaren Dimensionen, auf historische, kunstwissenschaftliche und andere Informationen. Was aber prägt darüber hinaus unsere körperliche, mentale, imaginative Erfahrung? Was ist es, was uns taumeln lässt oder uns in eine Duellbeziehung zu gebauten Objekten bringt? Es geht um jenes nicht sichtbare ‘Zwischen’, das Orte, Objekte, Wissen und Erfahrung aufeinander bezieht. Wie kommen die atmosphärischen Wirkungen zustande und wovon hängen sie ab? Die Architekturtheoretikerin Elisabeth Blum erforscht seit Jahren Fragestellungen der Architekturwahrnehmung. Ihre Studien konzentrierten sich zunächst auf architektonisch - ästhetische Betrachtungen und weiteten sich später auf die Stadt und deren gesellschaftspolitische Dimension aus. Seit ihrem ersten Buch ‘Le Corbusiers Wege’, mit dem sie 1987 bekannt wurde, hat sie zahlreiche Schriften und Texte publiziert.