Die Rolle der Innenarchitektur in der Architektur
Im Rahmen der Gesprächstrilogie "Kommunikation rund um die Architektur" diskutieren wir mit der Innenarchitektin Claudia Boehm, Vorstandsmitglied und Vizepräsidentin im Schweizerischen Innenarchitekten Verband VSI.ASAI. (www.vsi-asai.ch)
Mit der eingeladenen Referentin Claudia Böhm wurde angeregt über die Unterschiede in der Wertung der/s Innenarchitektin/en in Architekturbüros in verschiedenen Ländern und Kontinenten diskutiert, über den Betrachtungs- und Bearbeitungsunterschied der/s Innenarchitektin/en und Architektin/en bei Bauprojekten, über die spezifischen Berufsqualitäten der/s Innenarchitektin/en oder wo die Differenzen zur/m Architektin/en liegen. Jedoch auch vor allem um die Stellung der Frau im heutigen Berufsumfeld.
.Die angeregte Diskussion zeigte folgende Tatsachen und notwendigen Schritte für eine höhere Akzeptanz auf:
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In den Skandinavischen Ländern, Deutschland, Asien und den USA wird der Beruf der/s Innenarchitektin/en als Notwendigkeit und Selbstverständlichkeit in den Architekturbüros gesehen. Immer noch bewältigt die Berufsfrau zusätzlich als Mutter weitestgehend den Familienalltag neben dem Beruf.
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Wettbewerbe für Innenarchitektur sollten dringend gefördert werden (Wettbewerbsnorm SIA)
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Der Beruf der/s Innenarchitektin/en sollte im SIA mehr Gewicht erhalten
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Die Frau (die Familie, deshalb auch der Mann) sollte mehr Unterstützung und Anerkennung für den Mehraufwand im Umfeld des Berufsalltag und der Familienbetreuung bekommen. Es liegt in der Akzeptanz und dem Weitblick der Politik, Unternehmen und allgemein der Gesellschaft, dass die Wirtschaft ohne unseren Nachwuchs nicht weiter existieren kann und deshalb dringend reagieren sollte.
Die spezifische Qualität der/s Innenarchitektin/en zeigt sich primär in der Bearbeitung des Betrachtungsblickwinkel vom Innenraum zum Aussenraum und wieder zum Innenraum. Neben dem planerischen, technischen Konstruktionswissen steht die Empathie für den Benutzer stark im Vordergrund, das Hineindenken und Nachvollziehen können, wo die essenziellen Bedürfnisse liegen.
Das Raumerlebnis mit all seinen Sinnen stellt dann schlussendlich der Höhepunkt dar, welcher durch die Materialien, dem Taktilen der Oberflächen, den Formen, dem Licht, dem Geruch, den Farben getragen wird.
Ein schöner Schlusssatz von Claudia Böhm; Die Innenarchitekt/innen und Architekt/innen sollten Teamplayer sein! Jede/r kann von jeder/m lernen
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